Drehorgel - Seite

Haftungsausschluss - Disclaimer, Stand 6.3.2016





Privater Bereich


T26/44I der Firma Deleika, Dinkelsbühl

  • Tonumfang: 26 Tonstufen, 44 Holzpfeifen, gedackt 8', unterteilt in: 3 Bässe doppelt, 8 Begleitpfeifen und 15 Melodiepfeifen, in Schwebung und gleichstufig gestimmt
  • Manuell zuschaltbares Piccolo-Register mit 15 Pfeifen. Insgesamt 59 Pfeifen
  • Grundstimmung: a' bei 440 Hz (gemessen 441 Hz)
  • Repetitionsgeschwindigkeit etwa 60 msec Ton zu Ton bei tiefen bis mittleren Tönen, 100 msec bei den hohen Tönen
  • Doppelschöpfer-Blasebalg. Sein Winddruck reicht etwa für 10 gleichzeitig aktive Pfeifen aus.
  • Verschiedenste verbaute Hölzer, unter anderem Elsbeere
  • Gehäuse in Intarsien-Holzeinlagearbeit aus Bergamo, Italien
  • Elektronische Steuerung über Memory-Module, Wiedergabegeschwindigkeit abhängig von der Kurbeldrehzahl
  • Gehäuse 56 cm breit, 39 cm tief, 66 cm hoch, Gewicht 32 kg
  • 200 Lieder in einem Supermemory-Modul im Lieferumfang enthalten
  • MIDI-Eingang
  • Wagen EX/L mit Luftbereifung
PDF-Dokumente



Tonaufnahmen, Bilder & Videos

Die Aufnahme "MP3-Direkt" ist der Sound des VirtualMIDISynth mit dem Programm/Instrument 17 "Percussive Organ", das dem Klang der Drehorgel am nächsten kommt:
 
Tonleiter

MP3-Orgel
MP3-Direkt
MIDI
Der gesamte Tonumfang der Drehorgel. Im zweiten Teil mit zugeschaltetem Piccolo-Register.
Triller

MP3-Orgel
MP3-Direkt
MIDI
Zunehmend schnellere Repetition. Anfangs 70 msec Ton und 70 msec Pause, am Schluss 20 msec Ton und 20 msec Pause. 35 msec klingen noch recht gut, immerhin 14 Töne pro Sekunde.
Melodiestück
MP3-Orgel
"Im Frühtau zu Berge wir ziehn"

Bilder von der Entstehung
Video Bergvagabunden (18 MByte MP4)



Doppelte, in Schwebung gestimmte Prospektpfeifen und ihre Tonlagen




Externe Links

Drehorgel auf Wikipedia
Deleika, Deutscher Leierkasten, Dinkelsbühl, Hersteller der Orgel
Deleika Download-Seite mit Listen der für verschiedene Drehorgeln verfügbaren Lieder
Drehorgler Dinkelsbühls, Webseite der Drehorgelfreunde
MIDI, Musical Instrument Digital Interface auf Wikipedia deutsch (englisch)
Gleichstufige Stimmung auf Wikipedia
Pierre Charial, ein französischer Drehorgelspieler
Arrangieren für Drehorgel von Harlad Müller
Orgautomatech, Hersteller von kleinen MIDI-Abspielgeräten
CoolSoft VirtualMIDISynth und Fluid Soundfont
MIDI-I/O-Library rtmidi (C++)
MIDI-Elite mit einem Index von MIDI-Webseiten
www.432hertz.com, esoterische Seite über die 432 Hertz Stimmung
GEMA, Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte




Elektronische Steuerung der Orgel

Die eingebaute elektronische Steuerung erlaubt die Wiedergabe einer Vielzahl vorprogrammierter Stücke. Deleika bietet einige tausend Melodien an, die in Form von Memory-Einheiten genutzt werden können. Die Memory-Einheit in der Orgel kann einfach ausgetauscht werden, so dass eine Vielzahl von Melodien zur Verfügung stehen - allerdings fallen beim Kauf der Memory-Einheiten natürlich Kosten an.


Bedieneinheit mit Memory-Modul,
Batterie und MIDI-Eingang

Memory Modul

Die eletronische Steuerung ist vielfältig programmierbar und sehr benutzerfreundlich gestaltet.
Insbesondere sorgt ein Drehaufnehmer an der Kurbel der Orgel dafür, dass die Abspielgeschwindigkeit einer Melodie der Geschwindigkeit entspricht, mit der an der Kurbel gedreht wird.
Mit Hilfe eines optionalen Funkmoduls können mehrere Orgeln aufeinander synchronisiert und Melodien im Verbund parallel abgespielt werden.

Das elektronische Steuerung besitzt optional (gegen Aufpreis) einen MIDI-Eingang, über den die Ventile der Orgel angesteuert werden können. Details zu den MIDI-Daten, die von der Orgel verstanden werden:

Ton an
0x9X [Note] [Velocity] Die "Note" muss einer der von der Orgel unterstützten Töne sein, siehe Tonumfang.
Die "Velocity" muss im Bereich 1..127 liegen. Der genaue Wert hat keinen Einfluss auf die Tonerzeugung.
"X" ist die MIDI-Kanalnummer, die im Bereich von 0 .. 15 liegen muss. Der genaue Wert ist bedeutungslos, es werden alle Kanäle gleichermaßen gespielt.
Ton aus
0x9X [Note] 0x00
0x8X [Note] [Velocity]
Beide Daten-Varianten werden unterstützt. Die Kanalnummer "X" wird vollständig ignoriert, d.h. ein in Kanal 0 eingeschalteter Ton kann über den Kanal 1 ausgeschaltet werden.

Alle anderen MIDI-Daten werden ignoriert.




MIDI-Dateien

Allgemeines

Siehe Musical Instrument Digital Interface auf Wikipedia.
MIDI-Dateien können normalerweise ohne zusätzliche Software auf jedem Windows- oder Linux-PC über die angeschlossenen Lautsprecher wiedergegeben werden. Unter Windows wird standardmäßig der Windows Media Player mit dem "Microsoft GS Wavetable Synth" verwendet.
Allerdings besitzen PCs normalerweise kein MIDI-Interface zum Anschluss externer MIDI Geräte, so dass hier zusätzliche Hardware vonnöten ist. Ich habe den Yamaha UX16 USB-MIDI-Konverter besorgt, der sowohl einen MIDI-Ausgang als auch einen MIDI-Eingang zur Verfügung stellt:
  • Über dem MIDI-Ausgang können externe, MIDI-kompatible Tongeneratoren angesteuert werden. Unter anderem kann die Deleika-Orgel an den MIDI-Ausgang angeschlossen werden, um kompatible MIDI-Dateien wiederzugeben.
  • Über den MIDI-Eingang können MIDI-Signale von externen Quellen eingelesen werden, z.B. einem MIDI-Keyboard.
Standard MIDI-Software arbeitet mit dem Yamaha UX16 Adapter zusammen. Derartige Software ist zum Teil kostenlos im Internet verfügbar.

Einen besseren Klang als der "Microsoft GS Wavetable Synth" bietet der kostenlose CoolSoft VirtualMIDISynth zusammen mit dem ebenfalls kostenlosen SoundFont FluidR3_GM.

Mit entsprechender Software können MIDI-Dateien über ein MIDI-Interface (z.B. Yamaha UX16) zur Drehorgel übertragen werden. Allerdings muss die MIDI-Datei sehr speziellen Anforderungen genügen, um auf der Orgel einen sinnvollen Klang zu erzeugen, siehe Elektronische Steuerung.

MIDI-Dateien an die Orgel übertragen

Basierend auf der ausgezeichneten und kostenlosen C++ MIDI-I/O-Library rtmidi habe ich den MIDIplay Player zur Wiedergabe existierender MIDI-Dateien geschrieben (siehe Download). Er erlaubt unter anderem, die Abspielgeschwindigkeit zu variieren. Bei der Wiedergabe einer MIDI-Datei muss selbstverständlich an der Orgel gekurbelt werden, damit die Pfeifen Luft haben!

Die Firma Orautomatch bietet verschiedene, sehr kompakte MIDI-Abspielgeräte an, die in einer Drehorgel installiert werden können. Einige Modelle unterstützen einen Drehaufnehmer an der Kurbel der Orgel, so dass die Abspielgeschwindigkeit über die Kurbelgeschwindigkeit geregelt werden kann.

Eigene MIDI-Dateien erstellen

Im Internet sind verschiedene, teilweise kostenlose MIDI-Editoren verfügbar. Den einfach zu bedienenden Editor MIDIedit2 habe ich selbst implementiert (siehe Download). Der Editor kann die komponierten Melodien als MIDI-Dateien speichern, über angeschlossene PC-Lautsprecher wiedergeben oder mit Hilfe eines MIDI-Interfaces direkt zur Drehorgel übertragen.

Die technischen Herausforderungen sind hier sehr gering. Das weitaus größere Problem liegt in der Kunst des Komponierens neuer Stücke oder dem Adaptieren bekannter Melodien für die Orgel, siehe Abschnitt Arrangieren.

Download

Auf der Seite MIDI-Elite finden sich Links zu zahllosen Webseiten, die MIDI-Dateien zum Download anbieten.

Die nachfolgend zum Download verfügbaren ZIP-Dateien enthalten direkt unter Windows ausführbare Programme, die keine Installation benötigen. Eventuell muss das Visual C++ Redistributable 2015 von Microsoft heruntergeladen und installiert werden.

ACHTUNG: Für das ordnungsgemäße funtionieren der Software oder ihre Eignung für einen bestimmten Einsatzzweck kann keine Garantie übernommen werden. Ich bin sicher, dass Software-Fehler noch zahlreich vorhanden sind.
  • MIDIedit2: Ein einfacher Editor für MIDI-Dateien (nur Format 0)
  • MIDIdump: Gibt Informationen über MIDI-Dateien aus
  • MIDIplayer: Zur Wiedergabe von MIDI-Dateien



Arrangieren für die Drehorgel

Aufgrund des geringen Tonumfangs und vor allem der fehlenden Töne im Bereich des unterstützten Tonumfangs ist das Komponieren und Arrangieren für die Drehorgel eine echte Herausforderung. Harald Müller hat zu diesem Thema einen lesenswerten Artikel verfasst.




Grundstimmung

Die Orgel ist auf den Grundton a' = 440 Hz gestimmt.
Bei Deleika findet sich eine Begründung, warum standardmäßig auf 432 Hz gestimmt wird, siehe auch www.432hertz.com. Ich habe allerdings starke Zeifel, ob sich die "therapeutische Wirkung" der 432 Hz Musik wirklich nachweisen lässt.




(C) A. Thimet, Kontakt: webmaster-at-thimet-de